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Wolfsjagd hätte gestoppt werden müssen

von Sören Padel

Am 7.Dezember 2010 schickte die EU-Kommission einen Brief an das schwedische Umweltministerium, in dem man unmissverständlich klar machte, dass die geplante und nun andauernde Wolfsjagd gegen europäisches und damit auch gegen schwedisches Recht verstoße. Wäre der Brief vor dem Beschluss des Naturschutzamtes „angekommen“, hätte sich diese Behörde gegen die Jagd aussprechen müssen. Doch – oh Wunder – der Brief aus Brüssel „kam“ erst kurz nach dem positiven Beschluss in der Jagdfrage in Stockholm „an“ – zehn Tage, nachdem er abgeschickt wurde.

Die Jagd auf seltene Tiere ist in der EU grundsätzlich verboten und darf nur in begründeten Ausnahmefällen geschehen, beispielsweise wenn „Problemtiere“ Menschen gefährden, was im Falle des Wolfes aber in den letzten 250 Jahren nicht beobachtet wurde. Die schwedische Jagd wurde mit zwei Argumenten begründet: eine regulierte Jagd würde einerseits die Akzeptanz der Wölfe in der Gesellschaft erhöhen und sollte andererseits der Inzucht vorbeugen. Gleichzeitig sollte der Bestand auf 210 Individuen begrenzt werden. Die EU weißt diese Argumente als unwissenschaftlich und unlogisch zurück. Vor allem findet man es unverständlich, dass ein wahlloser Abschuss, also eine Jagd ohne Rücksicht auf die genetischen Dispositionen der geschossenen Tiere, Inzucht stoppen solle. Außerdem würde ein so geringer Bestand ohne Zuwanderung Inzucht förmlich heraufbeschwören.

Statt Gegenargumente haben die Schweden also nur Spielchen wie das infantile „Ich habe den Brief nicht bekommen“ zu bieten. Es ist einfach nur erbärmlich, wie diese Frage in Schweden behandelt wird.

 

http://svt.se/2.22620/1.2302832/forsenat_brev_hade_kunnat_stoppa_vargjakten

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