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Wissenschaftler gegen schnellen Entschluss zum Endlager Oskarshamn

von Sören Padel

Die für die Lagerung des atomaren Abfalls zuständige Behörde SKB wird von Wissenschaftlern kritisiert. Sie will in wenigen Monaten der Regierung einen Plan für das global erste Endlager für radioaktiven Abfall vorlegen. Wenn alles schnell geht, was mit dieser Regierung und ihrem Mehrheitsbeschaffer in der Atomkraftfrage, den Schwedendemokraten, als gesichert angesehen werden kann, könnte der Bau 2015 beginnen. Der strahlende Müll soll in Kupfer und Beton verpackt mindestens 100.000 Jahre sicher in 450 Meter Tiefe im Endlager Oskarshamn verwahrt werden können. Experten haben da Zweifel. Vor allem wird die Korrosionsbeständigkeit des Kupfers in basischen Milieus in Frage gestellt. Einer der Kritiker ist Torbjörn Åkermark, der an der KTH zum Thema Korrosion von Metallen promoviert hat. Seiner Ansicht nach bedarf es noch mindestens zehn Jahre Grundlagenforschung, um verlässliche Aussagen über die Sicherheit des Konzeptes machen zu können. Auch die vom SR interviewten Forscher Peter Szakalos und Gunnar Hultquist befürchten, dass im säurearmen Wasser des Schachtes Oskarshamnert das Kupfer durch freie Ionen gelöst werden könnte. Des weiteren bestünden ausreichend Lagerkapazitäten im Zwischenlager Oskarshamn, so dass der Bau des Endlagers nicht überstürzt werden müsse.

Eine weitere für diese Problematik zuständige Behörde, der Beirat für radioaktiven Abfall, sieht in der möglichen mangelnden Dichtheit der Kupfermäntel jedoch keinen Grund, das Projekt in dieser Form vorerst im Stadium des Prüfens zu belassen und setzt wie die SKB auf Eile.

Wie reagiert die Öffentlichkeit? Nicht, oder wie man in Deutschland sagen würde, skandinavisch gelassen. Wären es Mecklenburger, würde man das als uninteressiert und phlegmatisch bezeichnen ...

http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=4273543

SVT hat einen Bericht über die AKW:s in Schweden mit dem Titel "Fiasko für Schwedens Atomkraft" gesendet. Der deutschsprachige Service des SR berichtet darüber:

http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=4273791

 


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