Lüge, Meineid, Statistik - das wäre eine sehr bösartige Interpretation der etwas verwirrenden Meldungen zum Thema Arbeitslosigkeit in Schweden. Während das Arbeitsamt wie gemeldet einen Zuwachs der Arbeitslosigkeit auf der Basis des der durchschnittlichen Arbeitslosigkeit feststellt (Durchschnittswerte zum Monatsende), sieht Finanzminister Borg einen Rückgang, rechnet man vom 31.12.zum 31.12. der Vergleichsjahre 2009 und 2010.

Anders Borg prophezeit nun einen Rückgang auf 5 Prozent. Einige reden sogar von baldiger Vollbeschäftigung. Dabei wird jedoch - im Gegensatz zu dieser Site - oft nicht erwähnt, dass die Langzeitarbeitslosigkeit zunimmt. Hier gibt es seitens des Finanzministers und auch der restlichen Regierung kein Problembewusstsein. Umgekehrt ist es so, dass mit abnehmender Arbeitslosigkeit dem Arbeitsamt Mittel entzogen werden. Dass es aber gerade die Langzeitarbeitslosen sind, die am meisten auf Förderung angewiesen sind, liegt außerhalb jeder Diskussion. Wie man ohne die Integration der Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt eine niedrige Arbeitslosigkeit oder gar Vollbeschäftigung erreichen will, bleibt so dem Außenstehenden ein wenig rätselhaft.

http://sverigesradio.se/sida/gruppsida.aspx?programid=2108&grupp=2398&artikel=4328862