Lena Lundkvist, Bevölkerungsstatistikerin beim Statistischen Amt (SCB), fordert ein höheres Renteneintrittsalter, das sich die mittlere Lebenserwartung in Schweden immer weiter erhöht und die durchschnittliche Kinderanzahl unter dem Reproduktionsniveau liegt – die bisherige Planung geht genau vom Reproduktionsniveau aus. Auch eine verstärkte Einwanderung jüngerer Menschen kann das Problem nicht lösen. Die Nettoeinwanderung müsste auf 300.000 jährlich steigen, heute liegt sie bei 60.000.

Die Statistikerin fordert, das Rentenalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Heute liegt das Renteneintrittsalter bei 65 Jahren bzw. 67 Jahren (wer mit 67 Jahren in Rente geht, erhält höhere monatliche Bezüge). Bisher gibt es in Schweden keine so ausgeprägte Rentendiskussion wie in Deutschland. Allerdings hat Deutschland nun schon seit beinahe zwei Generationen mit einem viel heftigeren Geburtenrückgang zu kämpfen. Die Diskussion aber wird auch in Schweden bald an Fahrt gewinnen. Ein erster Schritt in Richtung längere Lebensarbeitszeit wäre die von vielen geforderte Ausweitung des Kündigungsschutzes über das 67. Lebensjahr hinaus. Es wird interessant sein zu beobachten, wie die Parteien sich in dieser Frage positionieren werden.
Für Interessierte sei hier als Hintergrund die stark auf schwedischem Material aufbauende „Einführung in die Demographie“, ISBN 978-91-85915-27-9, empfohlen.

http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4251642

Literaturtipp