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Naturschutzverein will wertvolle Wälder bewahren

von Sören Padel

Die schwedischen Wälder bestehen überwiegend aus monokulturellen Jahrgangsforsten, das heißt, der Wald wird großflächig kahlgeschlagen und dann mit einer Sorte wieder aufgeforstet. Das ist politisch und wirtschaftlich durchaus so gewollt, da der Nachschub für die heimische Zelluloseindustrie gewährleistet werden soll. Die staatliche Forstaufsicht (Skogstyrelse) überwacht nicht nur die Forste des Landes, sie schreibt den Waldeigentümern auch vor, wie der Wald genutzt werden darf. So werden Forstwirte regelmäßig zu Kahlschlägen gezwungen (Kahlschläge dürfen in Deutschland nur ausnahmsweise durchgeführt werden). In aller Regel rennt sie dabei offene Türen ein. Wie in Schweden üblich werden auch in der Forstaufsicht die meisten Entscheidungen nach Aktenlage entschieden. Die zugrundeliegenden Informationen kommen dabei von den Landeignern. Diese können durch die "Gestaltung" der Informationen durchaus den eh schon bevorzugten Kahlschlag legitimieren.

Nun fordert der Naturschutzverein (Naturskyddsföreningen) dass die Forstaufsicht die Bewahrung wertvoller Bestände prioritiert. Dies soll einerseits durch eine andere Regelauslegung gewährleistet werden, andererseits aber auch indem man nicht nur nach Aktenlage entscheidet, sondern die betroffenen Baumbestände auch durch Besichtigungen vor Ort besichtigt. Derartige Inspektionen vor der Abholzung haben in den letzten Jahren rapide abgenommen und sind heute eher die Ausnahme. Daher kommt es immer häufiger vor, dass Waldeigentümer ihre wertvollen Bestände nicht als solche anmelden, sondern als gewöhnlichen Forst, um so den Kahlschlag zu beschleunigen. Die Chefin der Forstaufsicht räumt zwar ein, dass die Überwachung der Einschläge verbesserungswürdig ist, gibt aber zu bedenken, dass ihre Behörde schlicht nicht die Ressourcen hat, alle Flächen vor der Ernte zu inspizieren.

http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4423682

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