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Medizinische Behandlung im Ausland soll erleichtert werden

von Sören Padel

Viele Schweden haben keine Lust auf lange Warteschlangen für Operationen, vor allem Krebspatienten sind oft der Meinung, diese Zeit einfach nicht zu haben. Seit einigen Jahre besteht nun schon die Möglichkeit, sich bei voller Kostenübernahme im Ausland behandeln zu lassen (so lange die Kosten nicht höher als für eine gleichwertige Behandlung in Schweden sind, was aber eher selten der Fall ist). Bisher mussten die in Schweden versicherten Patienten jedoch die Kosten an den Träger der Behandlung überweisen und konnten sich dann das Geld von ihrem Landsting zurückholen (abzüglich des Eigenanteils, den sie auch in Schweden gezahlt hätten). Auch die Fahrtkosten wurden nach Antrag im Nachhinein erstattet.

Das führte dazu, dass nur Patienten mit entsprechenden finanziellen Mitteln  sich im Ausland behandeln lassen konnten. Sprich: es waren bisher nicht sehr viele. Dabei gewinne alle Beteiligten an einer derartigen Lösung. Die Patienten gewinnen an Lebensqualität und im Falle von Krebs oft auch an Lebenszeit. Die schwedischen Kostenträger sparen dreifach Kosten. Zum ersten wird die Behandlung meist billiger als in Schweden, zweitens entwickeln sich viele Krankheiten nicht so stark, es gibt auch weniger vermeidbare Nachfolgeerkrankungen wegen der hinausgezögerten Primärbehandlung und drittens müssen sie keine Mittel investieren, um den enormen Behandlungsstau in Schweden abzubauen. Die Krankenhäuser im Ausland (meist Deutschland) können ihre Überkapazitäten auslasten, was im Endeffekt alle Behandlungen auch da verbilligt. Auf Neudeutsch also eine "win-win-Situation".

Das hat nun auch die Regierung erkannt. In Zukunft soll bei Kostenübernahme direkt zwischen Krankenhäusern im Ausland und dem Landsting abgerechnet werden können. Auch die Fahrtkosten sollen bei Übernahme im voraus ausgezahlt werden.

Liebe Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland, sucht euch schwedisch sprechende Mitarbeiter - es gibt viel, viel zu tun!

http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2108&artikel=4295098

 


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