Folkparti fordert 600 Mio. SEK für die Ausbildung neuer AKW-Ingenieure
von Sören Padel
Die wirtschaftsliberale Folkparti (fp, entspricht der deutschen FDP)
fordert circa 65.000.000 Euro für die Finanzierung neuer
Ausbildungsplätze für 1.000 Atomkraftsingenieure. Die Hochschulen und
Universitäten in Schweden haben zwar im Gegensatz zu ihren deutschen
Gegenstücken keine Hochschulautonomie, vielmehr haben sie den Status von
Behörden, dennoch hat sich die Politik bisher nicht so sehr in die
Ausbildungsprofile der höheren Lehranstalten eingemischt. Bisher hat
noch keine Partei die Ausbildung von Fachkräften im Bereich Erneuerbare
Energie (EE) gefordert, es gibt auch keine Forschung in diesem Bereich.
Überhaupt hat bisher keine einzige Partei in Schweden eine ausgefeilte
Energiepolitik. Nur die Grünen und die Linkspartei sind ohne wenn und
aber gegen Atomkraft, während fp offensiv für Atomkraft eintritt.
Konsequent hinsichtlich der Planung zukünftiger Energieversorgung ist
bisher nur fp, die auf den status qou setzt (Austausch der alten AKW:s
gegen neue, ansonsten alles wie gehabt). Die meisten Parteien verweisen
auf den hohen Anteil Ökostrom, den Schweden ohne jeden Zweifel hat. Dass
dieser zu 99 Prozent aus Wasserkraft besteht, die in der ersten Hälfte
des vergangen Jahrhunderts installiert wird, verschweigen sie dabei. So
ist beispielsweise der Bestand an Windenergie (in installiertem Effekt)
geringer als der jährliche Zuwachs in Deutschland. Photovoltaik oder
andere Arten grünen Stromes gibt es fast gar nicht.
Trotzdem fordert die Politik bisher nichts anderes als die Ausbildung
neuer AKW-Fachkräfte, ohne von der Öffentlichkeit oder gar den
Journalisten des Landes kritisiert zu werden.
http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=3911&artikel=3995873