Vor einem Jahr wurde begonnen, Langzeitkrankgeschriebenen und Frührentnern die Einkommen zu streichen, um sie dem Arbeitsmarkt "zurückzuführen". Da Phänomen heißt auf Schwedisch "utförsäkring", etwa "Ausversicherung". Maximal 1.000 Personen sollten sich finanziell verschlechtern, so ward es versprochen. Inzwischen stehen mehr als 2.000 Kranke ganz ohne Einkommen da. Zwischenzeitlich wurde darauf hin die Datenerhebung eingestellt (siehe Nachricht vom 13.01.2011), die nun nach Protesten wieder aktiviert wurde.

Einer der Betroffenen ist Filip Lidblad. Bei einem Unfall brach er sich unter anderem das Rückgrat und zog sich eine Gehirnblutung zu. Nun gilt er als zu krank für den Arbeitsmarkt und zu gesund für eine Frühpension. Trotz seiner erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen kann er sich nicht mehr krankschreiben lassen. Er bekommt also weder ALG, Krankengeld noch eine Frührente. So wie ihm geht es nun schon über 2.000 Schweden und die Zahl wird sich mehr als verdoppeln, da immer mehr Kranke "ausversichert" werden, ohne dass es eine Strategie dafür geben würde, was mit ihnen eigentlich passieren soll.

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