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Armes Weihnachten

von Sören Padel

Weihnachten ist die Zeit für Geschenke, Süßigkeiten und Weihnachtsessen, besonders in Familien mit Kindern - leuchtende Kinderaugen wünschen sich wohl alle Eltern. Aber nicht alle haben ausreichend Geld für Weihnachtsgeschenke oder zu mindestens ein weihnachtliches Festessen, wie in Schweden, so auch auf Erden. Im vergangenen Jahr lebten 138.000 Kinder von Sozialhilfe, 54.000 von ihnen langfristig (s.a. den Blog vom 25.11.2010 ). Die Hilfe entspricht in etwa den deutschen Hartz IV-Sätzen. In einem Land, wo ein Brot kaum unter 2 Euro zu haben ist und ein Becher Magerquark 2,50 kostet, bleibt da naturgemäß nichts für Geschenke oder Julbord übrig. Bei der staatlichen Berechnung der Minimalsätze ist derlei auch nicht vorgesehen (es gibt auch keinen Posten ÖPNV, wer arm ist, soll zu Hause bleiben). Verantwortlich für die Festlegung der konkreten Sätze sind die Kommunen bzw. in den Großstädten die Stadtteile. Sie können über die Minimalsätze hinausgehen, müssen aber nicht. Von den 324 von SVT befragten Kommunen und Stadteilen zahlen 80 prinzipiell einen Weihnachtszuschuss für (langfristig) Sozialhilfe empfangende Kinderfamilien, 70 führen eine Einzelfallprüfung durch und 160 geben nichts (14 antworteten nicht).

Auch die von karitativen Verbänden durchgeführten alternativen Weihnachtsfeiern erschließen neue Zielgruppen. Neben den klassischen Armen gibt es nun auch immer mehr arme Europäer, die versuchen, sich in Schweden durchzuschlagen und, als besonders stark wachsendes Klientel, Langzeitkrankgeschriebene, denen das Krankengeld gestrichen wurde. Magnus Helmner von der Heilsarmee in Stockholm, die u.a. Weihnachtsfeiern für Bedürftige organisiert, konstatiert, dass auch außerhalb der Weihnachtszeit die Freiwilligenorganisationen insgesamt immer mehr soziale Aufgaben übernehmen.

http://svt.se/svt/

http://svt.se/2.22620/1.2278307/utforsakrade_och_fattiga_fran_europa_nya_inslag_i_alternativt_julfirande

 


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