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Arbeitslosigkeit steigt trotz wachsendem Stellenangebot

von Sören Padel

Die schwedische Arbeitsvermittlung vermittelte 2010 fast 600.000 Arbeitssuchende - beinahe ein Fünftel mehr als 2009. Die Zahl der gemeldeten Entlassungen sank von 115.000 (2009) auf 45.000 (2010). Trotzdem stieg die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt von 7,5 % auf 8,5 %. Das wird vor allem auf die schwierige Integration von Jugendlichen und Migranten auf den Arbeitsmarkt zurückgeführt.

Hier spielt das Fehlen eines praxisorientierten Ausbilungssystemes eine große Rolle. Handwerker werden beispielsweise in Deutschland angeworben, während man selber nur die "berufspraktischen Linien" an den Gymnasien hat, welche keine direkten Praxisbezug haben, will sagen, die "Gymnasiasten" sehen keine "richtigen" Betrieb während ihrer Ausbildung. Nach der Ausbildung landen viele Jugendliche direkt in Langzeitarbeitslosigkeit, während die Arbeitgeber Fachkräfte im Ausland anwerben. Für Einwanderer ist es besonders schwer, weil sie oft nicht die geforderten Ausbildungen und Sprachkenntnisse haben und selbst wenn diese vorhanden sind, werden die neuen Schweden auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert, will sagen, sie stehen immer ganz hinten in der Schlange und haben im besten Fall in Mangelberufen eine Chance auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Das gilt übrigens nicht nur für außereuropäische Einwanderer.

Bisher fehlen Strategien, um das steigend Angebot freier Stellen für einen Abbau der Arbeitslosigkeit zu nutzen. Die bürgerliche Regierung plant nur, die Mindestlöhne und andere soziale Standards für junge Erwachsene zu senken, um so eine leichteren Eingang ins Arbeitsleben zu ermöglichen. Dass geringere Lohnkosten keine Ausbildung ersetzten, wird dabei völlig ignoriert. Und selbstverständlich würden diese Einschnitte auch die betreffen, die schon heute gut auf dem Arbeitsmarkt klar kommen.

 

http://www.arbetsformedlingen.se/Om-oss/Pressrum/Pressmeddelanden/Pressmeddelandeartiklar/Riket/2-4-2011-600%C2%A0000-av-Arbetsformedlingens-arbetssokande-fick-jobb-2010.html

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